Wohnen in der Stadt Wadern – Die Entwicklung steuern

Wohnraumplanung ist eine Daueraufgabe. Ich gehe sie mit meiner Verwaltung sachlich und zielorientiert an.

Wo wir standen

  • Verödende Ortskerne, Neubaugebiete mit zig Baulücken in privater Hand, Zersiedelung der Dörfer…, – das war der Stand der Dinge bis vor wenigen Jahren. Eine erschreckende Entwicklung, die nicht nur unansehnliche, weil verkommende Ortsmitten zur Folge hatte, sondern auch bei all denjenigen für Verdruss sorgte, die in ihrem Heimatort bauen wollten, aber nicht konnten. Einen Gesamtplan, wie sich die Wohnbaupolitik in der Stadt Wadern entwickeln sollte, gab es nicht.

Wo wir stehen

  • Durch die restriktive Politik der Landesplanung, die für die Neuausweisungen von Baugebieten sehr hohe Hürden setzt, ist Bauland knapp geworden. Die extreme Teuerungsrate im Baubereich, explodierende Energiekosten, ein Hin und Her um das Heizen der Zukunft und nicht zuletzt massiv steigende Zinsen haben bei vielen den Traum vom Eigenheim platzen lassen.
  • Der Stadtrat hat auf Vorschlag der Verwaltung ein Entwicklungskonzept erstellen lassen, das aufzeigt, wo in Zukunft Wohngebiete erschlossen werden sollen und wo nicht. Das ist aus meiner Sicht ein Meilenstein in Sachen künftige Stadtentwicklung, denn es bringt uns Planungssicherheit. Neubürgerinnen und -bürger, aber auch Einheimische finden so Orientierung. Zudem lässt sich die Entwicklung der einzelnen Stadtteile zielgerichteter steuern. Dabei haben wir die Priorität gesetzt, dass größere Orte, die eine gehobene Infrastruktur aufweisen, kleinere Ortschaften mitversorgen (Dezentrale Konzentration).
  • Trotz erheblicher Einschränkungen durch die Vorgaben der Landesplanung konnten wir in Wadrill, Nunkirchen, Steinberg und Löstertal Baugebiete realisieren, die die Landschaft nicht zersiedeln, sondern die dörfliche Struktur abrunden. Im Stadtteil Wadern streben wir für die Entwicklung des Baugebiets „Katzenrech“ eine Herangehensweise an, die die Frage der möglichst ressourcenschonenden Energieversorgung der entstehenden Gebäude berücksichtigt und die zudem den Vorgaben des Klimaschutzes, aber auch den veränderten Bedürfnissen und Ansprüchen der Bauherren von morgen gerecht wird.
  • Auf meinen Vorschlag hin hat der Stadtrat „einfache Sanierungsgebiete“ in den einzelnen Orten auf den Weg gebracht. Ein wichtiger und richtiger Schritt, um Investitionen in die vorhandene Substanz zu flankieren.

Wo wir hinmüssen

  • Wir tun gut daran, die Wohnungsbau-Planungen in dieser Stadt weiterhin als permanente Aufgabe zu betrachten. Die Rahmenbedingungen verändern sich hier ebenso rasch wie die Bedürfnisse der Bauwilligen (Stichwort: Tiny-Häuser, Null-Energie-Häuser, Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen).
  • Mein Anliegen ist es, der Verödung der Ortskerne Einhalt zu gebieten. Hierfür müssen Konzepte zur Sanierung bzw. Neuausrichtung der Nutzung entwickelt werden, was wir allerdings ohne das Mitwirken der privaten Eigentümer und die finanzielle Unterstützung des Landes konzeptionell nicht hinbekommen werden. Es gilt also, dicke Bretter zu bohren.
  • Ich halte es für mehr als wichtig, dass wir als Stadt weiter in die Sanierung von Leerständen und die Aktivierung von Baulücken eingreifen. In meinen Augen sind auch öffentlich-private Partnerschaften sinnvoll, in denen die Stadt z. B. eigene Gebäude und Grundstücke einbringt und ein privater Investor Gebäude errichtet oder saniert.
  • Wir müssen alles daransetzen, dass sich die Stadt Wadern und ihre Stadtteile durch eine aktive Bevölkerungspolitik als attraktive Wohnorte für Neubürgerinnen und -bürger, aber auch für Einheimische präsentieren. Dazu gehören Image-Kampagnen im Netz genauso wie das Bespielen traditioneller Medien.
  • Angesichts explodierender Baukosten, die das Eigenheim für viele in unerreichbare Ferne rücken, und einer allgemeinen Teuerung müssen wir unser Augenmerk verstärkt auch auf Mietwohnungen und Sozialwohnungen richten. Menschenwürdiges Wohnen ist ein Ansinnen, dem wir uns als Stadtverwaltung und als Gesellschaft stellen müssen. Hier gilt es – zusammen mit geeigneten Partnern aus dem Sozialbereich und dem Land – zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.